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Trainer:in werden: „Das Weitergeben meines Wissens ist pure Freude.”

Wie ihre Passion zum beruflichen Neustart wurde, erzählt die Diplom-Sommelière und Weinakademikerin Manuela Prieth im Interview. Die ehemalige Chef-Stewardess hat sich als Quereinsteigerin zur absoluten Wein-Expertin ausgebildet und ist heute unter anderem Lehrgangsleiterin für den Bereich Wein am WIFI Wien. 

Interview: "Im Vordergrund steht das Fachwissen"

WIFI-Blog: Frau Prieth, wie sind Sie WIFI-Trainerin geworden?  

Manuela Prieth: Das war für mich ein kompletter beruflicher Neustart. Ich habe ursprünglich für British Airways in London gearbeitet und aus Interesse die Ausbildung zur Diplom-Sommelière absolviert. Das hat viel Spaß gemacht, daher habe ich auch die Weinakademie mit dem Weinakademiker-Diplom abgeschlossen und am Court of Master Sommeliers das Certified Level erreicht. Parallel dazu wollte ich dieses Wissen auch selbst weitergeben und wurde vor mehr als fünf Jahren Trainerin am WIFI. Inzwischen leite ich den gesamten Lehrgang. 

WIFI-Blog: Von der Airline zur Trainerin – wie funktionierte dieser Umstieg?  

Manuela Prieth: Ich hatte in meiner früheren Position schon Teams geleitet und dafür auch Leadership- und Kommunikationstrainings absolviert. Das Handwerk hatte ich also schon. Im Vordergrund steht bei unseren Kursen aber ohnehin das Fachwissen. Es geht darum fundiertes Wissen zu teilen. 

WIFI-Blog: Was genau kann man in Ihren Kursen lernen?  

Manuela Prieth: Wir haben am WIFI vier Kurse im Bereich Wein. Das beginnt beim Einsteigerkurs und reicht bis zum Diplom-Sommelier:ière sowie Schaumwein-Sommelier:ière. In den Kursen lernen die Teilnehmer:innen natürlich viel Wissenswertes rund um Weinbau, Produktionsmethoden, die internationale Weinwelt und das Service am Gast. Aber auch Sensorik und Verkostungstechnik sind Teil der Ausbildung. 

WIFI-Blog: Verkosten kann man also lernen?  

Manuela Prieth: Ja. Es geht darum, den Wein in einer Blindverkostung objektiv und neutral kennenzulernen, um ihn beschreiben zu können. Unsere Teilnehmer:innen lernen den Wein zu analysieren, die Herkunft einzuschätzen und zu erkennen, um welche Rebsorte es sich handeln könnte. Schließlich lernen sie auch, die Weine nach den international gültigen Qualitätsfaktoren unvoreingenommen zu bewerten. Am Ende jedes Kurses steht eine Prüfung, in der die Teilnehmer:innen ihr erworbenes Wissen unter Beweis stellen. 

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"Die Teilnehmer:innen lernen von mir, aber ich auch von ihnen"

WIFI-Blog: Wer kommt zu Ihnen ins Training?  

Manuela Prieth: Wir haben sehr unterschiedliche Teilnehmer:innen. Zum Teil sind das Menschen, die sich privat für Wein interessieren, aber auch Leute aus dem Weinhandel sowie junge Menschen aus der Gastronomie und Hotellerie, die sich beruflich auf Wein spezialisieren wollen. Ein Sommelier:ière ist eine gefragte Position.  

WIFI-Blog: Wie bringen Sie die alle unter einen Hut?  

Manuela Prieth: Die Teilnehmer:innen bringen sehr verschiedene Voraussetzungen mit. Sie alle mitzunehmen ist tatsächlich eine Herausforderung, die aber auch Spaß macht. Mir ist wichtig, dass sich jeder und jede angesprochen und gehört fühlt. Am Anfang versuche ich daher den Fachjargon zu vermeiden. Schließlich ist Wein ein nahbares Thema, das Spaß machen soll. Ganz nach dem Motto „Wein ist Kommunikation“.  

WIFI-Blog: Was gefällt Ihnen an der Trainer-Tätigkeit am besten?  

Manuela Prieth: Wein ist meine Passion und das Weitergeben meines Wissens ist eine pure Freude. Der Austausch auf Augenhöhe ist mir dabei wichtig: Die Teilnehmer:innen lernen von mir, aber ich auch von ihnen. Denn sie stellen mir immer wieder neue Fragen, die keinen Stillstand zulassen. Das ist spannend für mich. 

WIFI-Blog: Dreht sich für Sie jetzt beruflich alles um den Wein?  

Manuela Prieth: Das kann man so sagen. Neben meiner Tätigkeit am WIFI betreue ich als Fachredakteurin die Weinseiten beim Wirtschaftsverlag, bin Lektorin für Sensorik an der Hochschule Burgenland und sitze in verschiedenen Verkostungsjuries.  

WIFI-Blog: Ist Ihre eigene Weiterbildung immer noch ein Thema für Sie?  

Manuela Prieth: Ständig. Ich nehme an internationalen Tastings und Studienreisen teil und bilde mich selbst immer weiter. Derzeit bin ich Studentin im Masters of Wine Programm in London. Wein evolviert ständig –?und genau das hält mich neugierig. 

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Foto: Florian Wieser