WIFI-Weiterbildungsbarometer 2025: KI-Ausbildung als Schlüssel für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit
Zusätzliche Anstrengungen bei KI-Weiterbildung ratsam – generell hohe Zufriedenheit auf beiden Seiten – Appell an die Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung strategisch zu nutzen
Das WIFI-Weiterbildungsbarometer 2025 zeigt: Aus- und Weiterbildung bleibt ein zentraler Erfolgsfaktor für Österreichs Unternehmen – und Künstliche Intelligenz (KI) ist dabei ein entscheidendes Thema. Rund jede:r zweite Unternehmer:in hält die KI in der Weiterbildung in den kommenden 4-5 Jahren für wichtig. Dabei sollten vor allem die Grundlagen und die Anwendung der KI im eigenen Fachbereich im Zentrum stehen. Bei diesem Ansinnen finden Unternehmen bei ihren Mitarbeitenden überzeugte Verbündete. 68 % der Erwerbstätigen sind der Meinung, dass der Einsatz von KI als Tool in ihrem Unternehmen in den kommenden 4 bis 5 Jahren sehr oder eher wichtig werden wird.
„Immerhin die Hälfte der Unternehmen hat den Wert von KI erkannt. Dennoch sehen wir hier noch Handlungsbedarf. Denn gerade bei der Künstlichen Intelligenz dürfen wir den Anschluss nicht verlieren. Eine hohe KI-Kompetenz unter den Mitarbeitenden verschafft der heimischen Wirtschaft einen klaren Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die heute in diese Kompetenzen investieren, sichern sich Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit“, betont Markus Raml, Unternehmer und Kurator des WIFI Österreich. Er appelliert an die Unternehmer:innen, die steigende Lernbereitschaft der Mitarbeitenden aktiv zu nutzen und entsprechende Weiterbildungsangebote wahrzunehmen und insbesondere die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Mitarbeitenden im Unternehmen zu schaffen.
Der Kurator des WIFI Österreich unterstreicht die vielfältigen Service-, Informations- sowie Aus- und Weiterbildungsangebote der WIFIs (www.wifi.at/ki) und der Wirtschaftskammern Österreichs (www.wko.at/ki) zum Thema Künstliche Intelligenz. Im Mittelpunkt steht die praxisnahe Verwendung für vielfältige Tasks und der kompetente Einsatz moderner KI-Tools.
Im Bild v.l.n.r.: Mag. Markus Raml (Kurator WIFI Österreich), Mag. Tatjana Baborek (Institutsleiterin WIFI Österreich), Mag. Melina Schneider (Abteilungsleiterin Bildungspolitik, WKÖ), Foto: Wirtschaftskammer Österreich/APA-Fotoservice/Ludwig Schedl
Aus- und Weiterbildung: Win-win für Unternehmen und Mitarbeitende
Die grundlegende Basis für kontinuierliche Weiterbildung ist vorhanden: So halten 85 % eine Aus- oder Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden für zentral. Dieser Wert ist seit 2020 konstant hoch. Ein Viertel der Unternehmen (25 %) plant heuer, mehr in Weiterbildung zu investieren als in den vergangenen Jahren. Die wichtigsten Treiber sind technologische Neuerungen (23 %), die Steigerung der Qualifizierung der Mitarbeitenden (20 %) sowie personelle Veränderungen, etwa Personalbedarf durch Pensionierungen oder Fluktuation (16 %). Auf Seite jener Arbeitnehmer:innen, die bereits eine Weiterbildung absolviert haben, dominierten bei der Motivation die Themenvertiefung (48 % „voll und ganz“), die Nützlichkeit der vergangenen Weiterbildungen (45 %) und attraktive Unternehmensangebote (39 %). Die Bereitschaft, sich weiterzubilden, ist hoch – und sie trifft auf ein Umfeld, das diese Entwicklung unterstützt.
Zufriedenheit auf hohem Niveau
Die Studienergebnisse zeigen eine bemerkenswert hohe Zufriedenheit mit dem eigenen Wissensstand (87 % „sehr zufrieden“ und „einigermaßen zufrieden“) und mit den im beruflichen Umfeld vorhandenen Kompetenzen (77 %). Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende bescheinigen den bisherigen Weiterbildungsstrategien der letzten Jahre eine positive Wirkung. So sind 88 % der erwerbstätigen Teilnehmer:innen an Weiterbildungen mit dem gewählten Format zufrieden – ein stabil hoher Wert. Diese Zufriedenheit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um die Bereitschaft zur Weiterbildung langfristig zu sichern. „Die hohe Zufriedenheit auf beiden Seiten zeigt: Weiterbildung wirkt – und sie ist der Motor für Innovation und Wachstum. Wir müssen jetzt vor allem die Potenziale weiter heben und Hemmnissen entgegenwirken“, unterstreicht Raml.