O-Ton Ursula Matras:
„Art of Writing“ ist positioniert als die feine Agentur für hochwertige Texte im Business-English, die Image und Angebot von internationalen Unternehmen unterstreichen. Ich wählte den Schritt in die Selbstständigkeit, weil ich in meinem früheren Angestelltenverhältnis gemerkt habe, dass in der Abwicklung von internationalen Projekten und vieler Geschäftsreisen sich vor allem deutschsprachige Unternehmen auf hohem Niveau sehr schwer tun. Und so habe ich eigentlich ein Manko festgestellt, habe recherchiert, um deutschsprachige Unternehmen zu unterstützen, und bin dabei auf eine potenzielle Marktnische gestoßen.

Ursula Matras ist die Gründung des eigenen Unternehmens leichtgefallen und sie hat geschafft, wovon viele träumen: Unternehmer zu werden - und sofort auf eine Marktnische zu stoßen. Allerdings fällt den meisten der Schritt in die Selbstständigkeit bedeutend schwerer. Hier kann aber geholfen werden, wie Maria Eberhard, die Leiterin des Gründer-Services der Wirtschaftskammer Burgenland, weiß.

O-Ton Maria Eberhard:
Gute Vorbereitung ist für mich bereits der halbe Erfolg. Der Grundstein einer erfolgreichen Unternehmensgründung ist in jedem Fall die Idee, aber auch deren Umsetzbarkeit. Die beste Idee ist nichts wert, wenn dafür kein Markt vorhanden ist.

Ihren Markt bearbeitet Ursula Matras jetzt schon seit 2007 und dank der guten Planung hat sich ihre Dienstleistung bist heute kaum verändert. Bei der Planung und der Firmengründung hat sie jedoch voll auf professionelle Hilfe und Beratung gesetzt.

O-Ton Ursula Matras:
Bei meiner Firmengründung hat mir ein befreundeter Unternehmensberater sehr mit Feedback und Input für mein Geschäftskonzept geholfen. Innerhalb der Familie habe ich Gott sei Dank auch sehr wirtschaftlich orientierte Familienmitglieder. Mein Vater ist seit Jahrzehnten ein erfahrener Diplomkaufmann im internationalen Umfeld. Und meine Mutter und mein Stiefvater sind seit Jahrzehnten selbstständig. Also ich bin als Kind schon mit der Selbstständigkeit konfrontiert worden. Somit war das für mich nichts Neues. Und sämtliche Fragen und Details hat mir das Gründerservice gegeben.

Manchen wird die Geschäftstüchtigkeit förmlich in die Wiege gelegt. Welche Voraussetzungen aber alle Gründer mitbringen sollten, erzählt Mirko Gregorich, Produktmanager für Betriebswirtschaft und Unternehmensführung im WIFI Burgenland.

O-Ton Mirko Gregorich:
Erfolgreiche Betriebsgründer bringen bestimmte persönliche und auch fachliche Voraussetzungen mit: Glaube an die Idee, Risikobereitschaft, Kontaktfähigkeit, Motivation, fachliche Erfahrung sowie Aus- und Weiterbildung - hier im Speziellen betriebswirtschaftliches Basiswissen - sind gefordert. Ein Businessplan ist sowohl für den Unternehmer selbst als auch für Banken und Fördergeldgeber wichtig. Und wichtig beim Businessplan ist zuerst die intensive Auseinandersetzung mit seiner Unternehmensidee. Im Wesentlichen sollte ich dabei eingehen auf folgende Faktoren wie zum Beispiel: Wer ist meine Zielgruppe? Wer sind die Mitbewerber am Markt? Was unterscheidet mich von meinen anderen Mitbewerbern am Markt? Und Ziel ist, dass ich weiß, wo will ich mit meinem Unternehmen in drei bis fünf Jahren sein und wie sieht dabei meine Finanzplanung aus.

Zu einem guten Finanzplan gehört die transparente Auflistung von Eigenkapital und Fördergeldern. Welche Rolle dabei der Businessplan spielt, verdeutlicht Maria Eberhard.

O-Ton Maria Eberhard:
Es gibt sowohl Bundes- als auch Landes- und auch EU-Förderungen. Damit wir die Unternehmensgründer auch in diesem Bereich wirklich umfassend informieren können, wären ein Businessplan mit den in nächster Zukunft geplanten Investitionen und auch geplante Weiterbildungsmaßnahmen sehr hilfreich. Die Förderdatenbank auf wko.at ist ebenfalls ein guter Tipp für die Erstinformation.

Auch wenn es tatsächlich viele Förderungen und noch mehr Förderstellen gibt, für manche Branchen ist es schwieriger als für andere, an Gelder heranzukommen. Dazu Ursula Matras.

O-Ton Ursula Matras:
Es gibt natürlich jede Menge von Förderungen, die Gründer oder Jungunternehmer in Anspruch nehmen können. Meiner Erfahrung nach richten sich diese hauptsächlich im Sinne von Innovation an Technik, an IT. Vor allem für die Sparte Werbung und Marktkommunikation, glaube ich, gibt es relativ wenig. Und dann ist meine Erfahrung, dass es eigentlich geringfügigst Förderungen gibt für PR- oder Marketing-Initiativen, die dazu dienen, wirklich ein neugegründetes oder junges Unternehmen am Markt in diversen Medien, in Fachzeitschriften bekannt zu machen.

Ob Förderung, Eigenkapital oder fremdfinanziert - Schlüssel zu jeder erfolgreichen Gründung sind und bleiben Erstinformation und gute Vorbereitung. Je mehr Sie in Erfahrung bringen und je mehr Sie wissen, desto besser! Dann können von Anfang an viele unnötige Fehler vermieden oder zumindest minimiert werden.

O-Ton Maria Eberhard:
Eigentlich gibt es für mich nur einen Fehler, der wirklich begangen wird: und zwar zu wenig Vorbereitung, zu kurze Vorlaufzeit. Das verursacht dann zum Beispiel den Verlust von Förderungen, weil man die Investition bzw. die Weiterbildungsmaßnahmen gemacht hat, ohne den Förderantrag einzureichen. Das verursacht auch, dass ich Probleme bei der Finanzierung habe, weil ich keinen Businessplan habe, weil ich mich nicht auf das Bankgespräch vorbereitet habe. Und es verursacht dann auch noch letztendlich Probleme finanzieller Art, weil ich die Nachzahlung von Einkommenssteuer und Sozialversicherung zum Beispiel nicht beachtet habe.

Also, nehmen Sie sich Zeit, kalkulieren Sie alles gut durch und lassen Sie sich beraten. Denn dann geht es Ihnen am ehesten wie Ursula Matras, die während der Gründung mit keinen Problemen zu kämpfen hatte. Oder, Frau Matras?

O-Ton Ursula Matras:
Nein, ich hatte keine negativen Erfahrungen während der Gründungsphase. In meinem spezifischen Fall war das erstaunlich sang- und klanglos, ein Rädchen hat sich nahtlos mit dem anderen verbunden und das war eigentlich eine sehr, sehr positive und unbürokratische Erfahrung. Ich habe meine Entscheidung, in die Selbstständigkeit zu gehen, noch nie bereut! Ganz im Gegenteil!