Anmerk.: Verschiedene Statements von Kursteilnehmern

O-Ton Frau 1:
Ich hab mich weiter entwickelt in den 4 Jahren.

O-Ton Mann 1:
Ich hab vor, dass ich es in 2 Jahren zu Ende bringe und deshalb hat es natürlich auch mit einem Stress zu tun, aber das wird sich jetzt zeigen.

O-Ton Frau 2:
Man muss auch zu Hause etwas tun.

O-Ton Frau 3:
Zu Beginn ist es noch einfacher, es steigert sich dann natürlich. Man hat nicht mehr soviel Freizeit zur Verfügung.

O-Ton Mann 2:
Was mit Menschen zu tun hat, bringt mir auch Lebensfreude.

O-Ton Frau 4:
Im Nachhinein hat alles gepasst wie es gelaufen ist.

Redakteur:
So unterschiedlich wie dieses Statements, sind sie auch... die Charaktere der Menschen dahinter...ihr Leben, ihr beruflicher Werdegang, ihr Alter...doch eines haben sie alle gemeinsam...spielt doch das Thema "Berufsreifeprüfung" bei ihnen allen eine nicht unwesentliche Rolle. Österreichweit – so auch in Graz - bietet das WIFI mit den Vorbereitungslehrgängen für die Berufsreifeprüfung die Möglichkeit an umfassendes Allgemeinwissen, fachliche Höherqualifizierung und den Matura-Abschluss, der dann natürlich auch dazu berechtigt ein Studium zu beginnen, zu erlangen.

O-Ton Alfred Löscher:
Mein Name ist Alfred Löscher, ich bin tätig im WIFI Steiermark und ein Teil meines Aufgabenbereiches ist eben die Organisation der Berufsmatura, beinhaltet die Themen Planung, Vermarktung und Durchführung, Abschluss von Kursen für die Berufsreifeprüfung.

Redakteur:
In den Kursräumen erinnert nichts an die Schulzeit längst vergangener Tage. Keine grünen Tafeln, keine nassen Schwämme und auch quietschende Kreiden sucht man vergeblich, einladend das Ambiente, hell und freundlich die Farben. Voraussetzung für die Berufsreifeprüfung, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung wie zum Beispiel eine Lehre oder eine dreijährige mittlere Schule. Die Vorbereitungskurse besuchen kann man aber schon vorher und bis zu drei Prüfungen können schon während der Ausbildung abgelegt werden. Das Durchschnittsalter der Kursteilnehmer, von denen knapp 40 % angeben, vorerst einmal die Matura schaffen zu wollen und erst dann weiter zu überlegen, liegt zwischen 20 und 30 Jahren. Im Stundenplan finden sich genau vier Unterrichtsgegenstände, von denen drei klar definiert sind, nämlich Deutsch, Englisch, Mathematik und das vierte Fach?

O-Ton Alfred Löscher:
Und der vierte Gegenstand nennt sich „Fachbereich“. Es gibt eine Reihe von Fachbereichen, die definiert sind und diese Fachbereiche hängen immer mit der Berufsausbildung zusammen oder mit der Arbeit die der Kandidat, die Kandidatin, ausübt, so ergibt sich der Fachbereich, also der Fachbereich kann nicht ausgesucht werden, sondern ist dann eben durch die Historie des Lebens bestimmt oder die Historie des Jobs bestimmt.

Redakteur:
Natürlich nimmt das Lernen eine zentrale Rolle ein, trotzdem weiß Alfred Löscher, dass auch das Umfeld passen muss, schließlich ist doch der Weg das Ziel und wenn dieser Weg auch noch Freude bereitet...

O-Ton Alfred Löscher:
Das erlebe ich nicht nur in den „Berufsreifeprüfungskursen“, sondern auch in anderen Kursen, dass die Menschen, die hier zusammen kommen, durchaus auch Spaß haben, weil es ein entspannter Rahmen ist. Viele kennen das Lernen aus der Schule, dort ist es manchmal lustig, aber nicht immer, so legen wir unsere Kurse schon anders an, dass es auch lustvoll ist hierher zu kommen, weil sonst kommen die Leute nicht. Die kommen freiwillig.

Redakteur:
Auch Michaela Feiertag, die die Berufsreifeprüfung bereits mit Erfolg bestanden und nun mit dem BWL-Studium begonnen hat, ist die Begeisterung, wenn sie auf das Thema Matura angesprochen wird anzusehen. Sie hat absolut kein Problem damit ihre Berufsreifeprüfung etwas später gemacht zu haben, ganz im Gegenteil...

O-Ton Michaela Freitag:
Von meiner persönlichen Reife hat es sehr viel gebracht, einfach einen Lehrberuf zu erlernen, diesen abzuschließen und im Berufsleben zu bestehen, unabhängig zu sein und erst dann das Berufsbegleitet zu erlernen.

Redakteur:
Nach einer kurzen Auszeit, nach absolvierter Berufsschule begannen auch bei ihr die Überlegungen.

O-Ton Michaela Freitag:
Und dann war nach der LAB, nach dem ganzen Berufsschulstress, ausatmen und einmal nichts tun, es ist aber so nach eineinhalb Jahren gekommen, ich muss oder ich möchte etwas tun und ich hab mich dann einfach vor allem im Internet informiert, erkundigt, was es für Möglichkeiten gibt. Die Berufsmatura ist ja eine sehr gute Möglichkeit, die Reifeprüfung in recht kurzer Zeit nach zu machen und es hat sich dann einfach so ergeben.

Redakteur:
Jetzt ist Michaela froh über ihren fixen Studienplatz, ob es dann ein Magister oder doch ein Doktortitel wird, kann sie freilich noch nicht sagen.

O-Ton Michaela Freitag:
Es hat zumindest die Grundlage geschaffen, die ich gebraucht habe für mein Studium. Studienplatz habe ich bekommen, verändert hat sich einiges, ich hab Wissen dazu gewonnen, das war mir vor allem sehr wichtig.

Redakteur:
Auch für Hermann Lenz, der erst vor wenigen Wochen mit dem Kurs im WIFI begonnen hat, beginnt damit auch ein neues Kapitel in seinem Leben. Der Mittdreißiger, für den seine Familie der absolute Lebensmittelpunkt ist, hat seine berufliche Zukunft schon ganz genau vor Augen. Auch seine Pläne werden von Tag zu Tag konkreter.

O-Ton Hermann Lenz:
Naja, vor 10 Jahren, sag ich einmal, war es für mich sowieso anders, weil damals hat man eine Lehre gemacht - zwar schon länger als 10 Jahre her - aber damals war für mich die Berufsmatura noch gar nicht bekannt, dass es so etwas gibt und ich hab es erst in den letzten Jahren erfahren und dann hab ich das so für mich entschieden und überlegt, dass ich das mache.

Redakteur:
Wie so vielen Kursteilnehmern ist es auch ihm sehr wichtig, dass ihn sein Freundes- und Bekanntenkreis unterstützt und Verständnis für seine Entscheidung, die Berufsreifeprüfung zu machen, hat. Die Frage nach dem „Warum erst jetzt?“ und „Warum im WIFI?“ musste er oft beantworten.

O-Ton Hermann Lenz:
Man geht offener in das Ganze und macht es aus Interesse, also im Eigeninteresse, weil es einfach Allgemeinbildung ist, die teilweise abgeht und da ist ganz anderes Engagement.

Redakteur:
Im Umgang mit seinen Kunden erfährt der Steirer Tag für Tag was Schnelllebigkeit und Flexibilität bedeuten. Seinen Vorteil z.B. gegenüber einem HTL-Absolventen sieht er im vorhandenen Praxisbezug, den er sich in den letzten Jahren angeeignet hat. Weitblick und Offenheit sind für ihn vor allem in der heutigen Zeit wichtige Eigenschaften.

O-Ton Hermann Lenz:
Für mich ist wichtig, dass man klar eine Richtung geht, dass man sich selbst Ziele steckt und diese dann konsequent verfolgt. Für mich hat es einfach keinen Sinn, wie es viele machen, die mit ihrer Situation unzufrieden sind und sich darüber beschweren und jammern, aber in Wirklichkeit keine Schritte dagegen in die Wege leiten. Und darum sage ich, sich überlegen wohin man will und dann gerade in diese Richtung gehen.

Redakteur:
Ebenfalls seinen ganz eigenen Weg gefunden hat auch Stefan Innerhofer, mittlerweile nach dem Studium „Betriebswirtschaft und Informationsmanagement“ an der FH-Salzburg Mag. Stefan Innerhofer aus Salzburg. Im Grunde blieb für den gelernten Elektriker beruflich kein Stein auf dem anderen, waren doch die letzten Jahre von grundlegenden Veränderungen in seinem Leben geprägt.

O-Ton Mag. Stefan Innerhofer:
Alleine schon durch die Entscheidung die Berufsreifeprüfung zu machen. Ich hab das in der Firma melden müssen und das Komische war eigentlich, ca. drei Wochen drauf kommt der Chef zu mir und sagt: „Stefan, wie schaut es aus bei dir, willst du ins Büro wechseln?“ Also alleine durch das, dass ich mit der Berufsreifeprüfung angefangen habe, habe ich aus meiner Sicht intern einen besseren Job bekommen. Und das war eigentlich schon ein Glücksgriff für mich.

Redakteur:
Seit der Einführung der Berufsreifeprüfung im Jahr 1997 haben rund 6000 Teilnehmer die Lehrgänge zur Berufsreifeprüfung im WIFI absolviert und so dafür gesorgt, dass sich nicht nur ihre Chancen am Arbeitsmarkt, sondern auch die Lebensqualität verbessert haben. Moderne Lehrmethoden, wie zum Beispiel E-learning, aber auch fachlich versierte und kompetente Trainer und Trainerinnen waren und sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Das bestätigt uns auch Tanja Gaube, die bei SPAR beschäftigt ist und über eine Initiative ihrer Firma zur Berufsreifeprüfung gekommen ist.

O-Ton Tanja Gaube:
Ich finde, dass ich mit der Matura einen wesentlichen Grundstein für mein weiteres Leben bekommen habe. Ich habe mit der Matura mitgelernt.

Redakteur:
Josef Huber, Leiter der Ausbildungs- und Personalentwicklungsabteilung von Spar Südburgenland und Steiermark ist nicht nur über die eindrucksvollen Zahlen erfreut, die belegen, welch hohen Stellenwert die Weiterbildung bei SPAR hat, seiner Ansicht nach ist die gesamte Kooperation für alle Beteiligten ein Gewinn.

O-Ton Josef Huber:
Die Kooperation SPAR und WIFI ist schon seit einigen Jahren sehr positiv im Laufen. Wir haben sehr große Synergieeffekte, indem wir Ausbildungstools, wie zum Beispiel die Berufsreifeprüfung, in der SPAR Zentrale für unsere Mitarbeiter anbieten und die Lehrbeauftragten vom WIFI zu uns in die Zentrale kommen und dadurch die Wege und die Zeit, die man dafür braucht, ins WIFI zu kommen, für unsere Mitarbeiter wegfallen.

Redakteur:
Davon profitiert hat auch Kursabsolventin Tanja, für die die absolvierte Berufsreifeprüfung Genugtuung und Gelassenheit bedeutet. Vorbei und vergessen scheinen da auf einmal die oftmals nervenaufreibenden und mühsamen Stunden über den Skripten und Unterlagen, die nicht immer einfachen Prüfungen und die sich daraus ergebenden Stresssituationen. Hat sie das Gefühl, dass die letzten Jahre im WIFI schnell vergangen sind?

O-Ton Tanja Gaube:
Im Nachhinein kurz, vor vier Jahren hab ich gesagt: Oh mein Gott, ich werde nie fertig! Jetzt muss ich sagen, ich bereue es nicht, dass ich angefangen hab. Ich hab viel gelernt in den vier Jahren, ich hab viele interessante Menschen kennengelernt und eigentlich war es die beste Entscheidung, die ich bis jetzt getroffen hab.

Redakteur:
Auch WIFI-Produktmanager Alfred Löscher kommt nicht umhin all jenen, die die Berufsreifeprüfung ins Auge fassen und ebenso jenen, die das Berufsreifeprüfungszeugnis schon ihr eigen nennen können, einen Tipp mit auf den Weg zu geben.

O-Ton Alfred Löscher:
Dass sie den „Drive“ weiterleben im Leben, es ist doch eine längere Zeit, zwei bis drei Jahre ein- bis zweimal in der Woche und dass sie erkennen, dass sie das Schicksal in der eigenen Hand haben.

Redakteur:
Dem kann an dieser Stelle wohl kaum noch etwas hinzugefügt werden, vielleicht nur soviel...

O-Ton Tanja Gaube:
Ich würd sagen „take your chance“, also nütze deine Chance, auch wenn´s nur eine kleine ist und man soll sich immer selber treu bleiben.

Redakteur:
Also ergreifen Sie Ihre Chance, es liegt an Ihnen.