Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und lebt so seinen Traum. Nachdem er bereits in verschiedenen Branchen Erfahrung mit der Selbstständigkeit gesammelt hatte, wollte er etwas Neues und Einzigartiges machen. So kombinierte er einfach seine Hobbies: das Wandern sowie das Geocaching - und startete mit einer gehörigen Portion Kreativität als professioneller Geocacher durch. Sein Name: …

Christian Aigner

Alter?
45

Beruf?
Selbstständiger Geocacher

Wohnort?
Ich wohne in Wien, wo die kreative Arbeit stattfindet und in Niederösterreich habe ich eine Werkstatt, wo dann die Projekte in die Tat umgesetzt werden.

Moderation:
Christian Aigner war unzufrieden in seinem Beruf. Die langen Arbeitszeiten und die unregelmäßigen Aufträge in der IT-Branche setzten ihm zu. Also beschloss er, sich beruflich neu zu orientieren und schuf einen Beruf, der in Österreich noch nicht existierte. Heute verdient er sein Geld mit Geocaching. Doch was hat es mit diesem Geocaching eigentlich auf sich?

Aigner:
Geocaching ist eine Art von moderner Schatzsuche, bei der ein GPS-fähiges Gerät zu Hilfe genommen wird. Ein Schatz kann von jedem, der will, versteckt werden, wird im Internet mit den Koordinaten veröffentlicht und jeder der will, kann dann auf seinem Handy, am Computer, diesen Schatz anschauen, die Koordinaten nehmen und mit dem GPS-Gerät auf die Suche gehen.

Moderation:
Unbekümmertheit, Selbstvertrauen und Mut zeichnen Christian Aigner aus. Und genau das sind auch die Eigenschaften, die man auf dem Weg in die Selbstständigkeit benötigt – vor allem mit einem solch ungewöhnlichen Projekt, das ja auch Skeptiker auf den Plan ruft.

Aigner:
Gerade Leute, die sehr auf Sicherheit bedacht sind, die selber vor der Selbständigkeit Angst haben, denn man weiß ja nie, wann das nächste Geld daherkommt, wann der nächste Auftrag daherkommt, die sind natürlich sehr skeptisch gewesen, sehr vorsichtig, das sind sie zum Teil immer noch, weil, jetzt hast du einmal einen Auftrag und dann hast du noch einen, aber wer weiß, wann der nächste kommt? Das heißt, man ist im Freundeskreis, aber auch in der Familie oft mit sehr vielen Widerständen auf psychischer Ebene konfrontiert. Und da hilft es wirklich, dass man an das glaubt, was man tut. Denn da kann man sagen, ich mach das, egal was die Anderen denken, weil ich weiß, es wird funktionieren.

Moderation:
Aigners Schätze findet man unter anderem in der Ramsau. Sie zeichnen sich durch hohe Kunstfertigkeit aus – meistens muss auch noch ein Rätsel gelöst werden, um die Schatzkiste zu öffnen. Die Auftraggeber von Christian Aigner sind hauptsächlich Touristenverbände, die den Geocachern und Touristen mit der Schatzsuche etwas bieten wollen. Bevor man jedoch ein solch außergewöhnliches Projekt wie Christian Aigner in Angriff nimmt, muss natürlich zuerst analysiert werden, ob der Bedarf dafür überhaupt gegeben ist.

Aigner:
Natürlich muss man Marktforschung betreiben, natürlich muss man sich überlegen, ist das, was ich da tun will, oder was ich da anbieten will auch wirklich etwas, das gefragt ist? Es nutzt mir nichts, wenn ich anfange, deluxe, super tolle, kreative Geräte zu bauen, die aber niemandem nutzen, die für niemanden einen Sinn machen, die keiner bezahlen will. Das heißt, um das kurz zu sagen, man kriegt nicht dafür bezahlt, dass man etwas tut, was man gerne macht. Man kriegt dafür bezahlt, dass man etwas tut, was für jemand anderen einen Wert oder einen Sinn hat.

Moderation:
Angefangen mit Elektrotechnik, über Sozialarbeit und IT-Programmierung bis hin zum Wellnessbereich - im Laufe seiner Karriere hat sich Christian Aigner in den verschiedensten Berufsfeldern bewegt. Die Aus- und Weiterbildung stand dabei für ihn stets im Vordergrund. Auf dem WIFI hat Aigner Kurse besucht, da – wie er selbst sagt - Weiterbildung ihm einen Wissensvorsprung verschafft und ihm dabei hilft, besser zu sein als die anderen.

Aigner:
Ich habe damals einen Kurs für Linux-Systemadministration gemacht, weil das ein Thema war, das mich interessiert hat. Vorher habe ich immer nur mit Windows zu tun gehabt und mit den Möglichkeiten, die dieses Betriebssystem mir geboten hat und ich wollte mir einmal anschauen, wie die Alternative aussieht und wollte dadurch sozusagen auch meinen Marktwert erweitern, erhöhen.

Moderation:
Für die Zukunft hat Christian Aigner keine genau definierten Ziele. Es gibt einfach zu viele Dinge, die sein Interesse wecken.

Aigner:
Ich habe keine großartigen Visionen, denn das bin ich einfach nicht. Ich arbeite im Hier und Jetzt und ich mache das, was mir Spaß macht und ich vertraue einfach darauf, dass es gut funktioniert und bin flexibel genug, durch all die Ausbildungen und Weiterbildungen, die ich in meinem Leben so gemacht habe, dass ich weiß, wenn sich die Zeiten ändern, wenn jetzt Geocaching vielleicht irgendwann kein Thema mehr ist, werde ich etwas anderes finden, was ich dann machen werde.

Moderation:
Durch etliche fundierte Ausbildungen ist Christian Aigner Experte auf vielen unterschiedlichen Gebieten und hat bereits mehrere berufliche Neustarts hinter sich gebracht. Für Menschen, die sich ebenfalls neu orientieren wollen, hat er auch den einen oder anderen Tipp parat.

Aigner:
Das Wichtigste ist, man muss Selbstvertrauen haben. Man muss zunächst einmal an sich selber glauben, an die eigenen Fähigkeiten, die man hat, an das Wissen, das man im Laufe der Zeit erworben hat. Man muss lernwillig sein. Man muss bereit sein, sich immer wieder Veränderungen, die sich einem in den Weg stellen, auch zu stellen. Man weiß nie, was morgen sein wird. Ganz wichtig ist natürlich neben dem ganzen Idealismus auch eine gehörige Portion Realitätssinn.

Moderation:
Wissen bedeutet für mich …

Aigner:
Freiheit

Moderation:
Das brauche ich für gutes Lernen:

Aigner:
Gute Lehrer

Moderation:
Drei Eigenschaftswörter, die mich beschreiben:

Aigner:
Kreativ, selbstbewusst, optimistisch