Nach vielen Jahren als Erzieherin in einem Internat reifte in ihr der Wunsch nach Veränderung. Die Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem WIFI gaben ihr die Möglichkeit ihr Hobby zum Beruf zu machen. Heute dekoriert sie mit Leidenschaft Geschäfte und Läden. Ihr Name: …

Held Christiane

Alter?
41 Jahre

Beruf?
Dekorateurin

Wohnort?
St. Gilgen am Wolfgangsee
 
Moderation:
In einer knapp viermonatigen Ausbildung am WIFI lernte Christiane Held wie man Geschäftslokale optisch auf Vordermann bringt. Von der Farbenlehre, über Design- und Gestaltungslehre bis hin zu Kreativitätstechniken war alles mit dabei. Doch warum hat sie sich eigentlich dazu entschlossen gerade diesen Weg einzuschlagen?

Held:
Dekorieren hat mir immer schon Spaß gemacht. Wie ich dann gemerkt habe, dass es jetzt reicht, im Internat, nach – ich glaube 13 oder 14 Jahre waren es – habe ich mir gedacht, so, jetzt mache ich die Ausbildung zum Dekorateur. Habe vom Chef die Bildungskarenz bekommen und habe das dann gemacht.

Moderation:
Nur kurze Zeit nach dem Abschluss der Ausbildung hatte Christiane Held auch bereits eine Stelle als Dekorateurin gefunden. Heute übt sie diesen Beruf bereits seit zweieinhalb Jahren mit Leidenschaft und Freude aus.

Held:
Also ich habe Mitte April aufgehört mit dem Kurs. Habe die Prüfung mit Auszeichnung geschafft, wo ich mich sehr gefreut habe und am 1. Mai bin ich eingestellt worden. Das heißt, zwei Wochen später habe ich dann meinen neuen Job gehabt.

Moderation:
Christiane Held war 38 Jahre alt, als sie den Jobwechsel anstrebte. Mit Willen und Durchhaltevermögen hat sie die Startschwierigkeiten gemeistert.

Held:
Also es war am Anfang natürlich schon schwierig. Es ist natürlich klar gewesen, dass ich nicht nur den Dekorateur im Kopf gehabt habe, sondern auch andere Sachen. Da wird einem schon gesagt, am Arbeitsamt, mit dem Alter ist es halt schon ein bisschen schwierig. Ich habe dann geschaut. Mit 38 ist es schwierig? Das schon. Aber man sollte es sich dann einfach nicht nehmen lassen und das tun, was man will.

Moderation:
Doch mit dem richtigen Einsatz hat Christiane Held den Wechsel erfolgreich vollzogen und dekoriert Schaufenster für Franchisenehmer ihres Unternehmens. Mit der Zeit lernen die Händler von ihr ihre Schaufenster selbst ansprechend zu gestalten. Nach einer ersten Eingewöhnungszeit in ihrem neuen Job läuft es heute so wie sie sich das vorgestellt hat.

Held:
Wie ich angefangen habe, war es schon so, dass man gemerkt hat, dass die Firma noch keinen Dekorateur unterwegs hat. Aber, es macht dann schon Spaß, wenn man nach einer Zeit sieht, okay, sie schaffen es jetzt auch allein, sie brauchen mich jetzt nicht unbedingt. Das war am Anfang noch ein bisschen schwer.

Moderation:
Christiane Held weiß, wie Schaufenster ansprechend zu gestalten sind. Und genau dieses Wissen will sie auch den Händlern weitergeben.

Held:
Die meisten, glaube ich, haben einfach nur das drinnen, dass Sie alles ins Fenster geben müssen. Das ist leider noch immer so, bei manchen. Und weniger ist halt mehr.

Moderation:
Auf Hürden und Widerstände ist Held bei ihren Jobwechsel nicht gestoßen. Familie und Freunde standen die ganze Zeit hinter ihr. Wenn Sie heute auf ihre Zeit als Erzieherin im Jugendinternat zurückblickt, sieht sie natürlich die Unterschiede aber auch, vor allem im kreativen Bereich, Parallelen zu ihrer neuen Arbeit.

Held:
Natürlich ist es etwas ganz anderes, das ist klar. Aber ich habe genauso Verantwortung, bin vielleicht ein bisschen alleine unterwegs jetzt, nicht mehr mit so viel rundherum. Aber, der Vergleich, das Kreative bleibt trotzdem. Es wäre vielleicht anders gewesen, wenn ich einen Bürojob gemacht hätte, als Umschulung. Dann hätte ich einen Vergleich. Aber so habe ich keinen Vergleich, das ist eigentlich genauso kreativ. Und ich habe mit Menschen zu tun.

Moderation:
Das Lernen während ihrer Ausbildung fiel Christiane Held leicht. Einen Grund dafür sieht sie in der Kursleiterin, die sich mit ihrer Kompetenz eingeprägt hat. Aber auch andere Gründe spielten dabei eine Rolle.

Held:
Vielleicht habe ich mir deshalb so leicht getan, weil es mich einfach interessiert hat. Ich habe es einfach, ja, manche Sachen muss man ohnehin auswendig lernen, da hilft nichts. Alles andere kann man, oder kann man nicht. Also das Kreative. Wenn ich zwei linke Hände habe und einen Nagel nicht einschlagen kann, das gehört natürlich auch dazu, dann muss ich das auch lernen. Aber ich tue mich da recht leicht, also habe ich da kein Problem gehabt.

Moderation:
Christiane Held ist glücklich in ihrem neuen Beruf und kann sich auch ihre Zukunft noch als Dekorateurin vorstellen. Aus diesem Grund sieht sie momentan auch keine Notwendigkeit zur Veränderung.

Held:
Wo ich mich sehe in ein paar Jahren? Das kann ich jetzt eigentlich nicht sagen, weil es mir jetzt noch Spaß macht. Ich weiß jetzt nicht, was nächstes Jahr ist, keine Ahnung. Das kann ich jetzt nicht sagen. Das Ziel ist natürlich, dass ich das noch mache, was ich jetzt mache. Aber sollte eben was anders sein, dann mache ich eben das andere.

Moderation:
Wissen bedeutet für mich …

Held:
Macht

Moderation:
Das brauche ich für gutes Lernen:

Held:
Wissen. Oder Hausverstand.

Moderation:
Drei Eigenschaftswörter, die mich beschreiben:

Held:
Kreativ, loyal und strebsam