Begonnen hat alles mit einer klassischen Gastronomielehre. Doch damit war sie nicht zufrieden. Sie wollte mehr. Mit Fleiß, Ehrgeiz und den richtigen Ausbildungen kletterte sie die Karriereleiter hoch. Heute ist sie Leiterin eines der angesehensten Spitzenrestaurants Deutschlands, in dem sie mit Sternekoch Ulrich Heimann die Reichen und Schönen dieser Welt verwöhnt. Ihr Name: …

Beate Barbisch

Alter?
28

Beruf?
Restaurantleiterin und Sommelier

Wohnort?
Salzburg

Moderation:
Ein kleiner, familiärer Gasthof im Ländle mit einer geringen Anzahl an Zimmern. Das war der Ort an dem Beate Barbisch ihre Gastronomielehre begann. Weil sie aber sehr ehrgeizig ist, setzte sie auf Weiterbildung und entschloss sich direkt nach der Lehre dazu alles über Wein zu lernen.

Barbisch:
Zuerst habe ich den Jungsommelier gemacht. Da lernt man mehr über österreichische Weine, so den Einstieg, was man über Wein wissen sollte. Und als ich das gehabt habe, habe ich gleich gesagt: Wein gefällt mir super. Das ist das Thema. Den Gästen das schöne Glas Wein zu präsentieren. Bei meinem Menü speziell die Weinbegleitungen. Und darum habe ich mir gedacht: gut, mache ich gleich den Diplomsommelier hinterher.

Moderation:
Mit Eifer und Ausdauer schaffte Beate Barbisch den Spagat zwischen Ausbildung und Beruf.

Barbisch:
Ich habe ja weiterhin Vollzeit gearbeitet, habe den sozusagen berufsbegleitend gemacht. Also am Tag den Kurs, am Abend die Arbeit. Und das hätte ich mir nicht nachsagen lassen, dass ich das nicht schaffe. Und da war schon sehr viel Ehrgeiz. Und natürlich hätte ich mir auch die Schmach nicht gegeben, dass ich das nicht schaffe, weil natürlich viele Gäste und viele Mitarbeiter wussten, ich mache das. Und da ist natürlich sehr viel Ehrgeiz dann noch zusätzlich dahinter.

Moderation:
Auf dem Weg nach oben können natürlich immer wieder Hindernisse und Hürden auftreten. So auch bei Beate Barbisch. Ihr Arbeitgeber hätte ihre Ausbildungen gerne finanziell unterstützt, um sie an den Betrieb zu binden. Doch Barbisch wollte ungebunden bleiben und verzichtete auf die Unterstützung.

Barbisch:
Der hat es natürlich nicht gerne gesehen, weil die hätten das natürlich gerne finanziell unterstützt, aber die binden einen dann immer. Und ich habe gesagt: ich mache es ja für mich. Da ich immer gerne ungebunden bleibe, weil man nie weiß was kommt im Leben, habe ich mich entschieden, das zahle ich mir lieber selber.

Das mache ich für mich. Trotzdem bin ich noch geblieben. Aber es gibt halt immer Veränderungen, die man vielleicht nicht vorhersehen kann.

Moderation:
Getränkekunde, Kellerwirtschaft, Rebanbau und Sensorik - die Ausbildung zum Diplomsommelier, die Beate Barbisch auf dem WIFI absolvierte, ist äußerst anspruchsvoll. Nur drei von zahlreichen Teilnehmern, die mit Barbisch den Lehrgang besuchten, konnten diesen positiv abschließen. Jene die es geschafft haben, sind heute in Führungspositionen in der Weinwirtschaft. Doch wie sieht diese Ausbildung eigentlich konkret aus?

Barbisch:
Also der Jungsommelier ist ganz kurz gewesen. Das ist nur ein Kurs, ich glaub der ging über zwei bis drei Wochen. Der war nur knackig. Und der Diplomsommelier war ein Jahr insgesamt. Im Frühjahr hat man nur Österreich abgelegt, das eigene Land. Dann musste man eine Weinkarte kalkulieren. Als Projektarbeit. Und im Herbst war dann ganz Deutschland, neue Welt, Frankreich, Italien, eigentlich der Rest der Welt. Man musste aber Österreich abgeschlossen haben, als Prüfung, um sich für den zweiten Teil anmelden zu können. Also insgesamt ein Jahr.

Moderation:
Mit 28 Jahren sieht sich Beate Barbisch aber noch lange nicht am Karrierezenit angekommen. Auch für die Zukunft hat sie klare Ziele – Ziele, die sie mit der passenden Ausbildung erreichen möchte.

Barbisch:
Ich mache jetzt gerade wieder so ein bisschen eine Ausbildung ins f&b-Management. Also da lerne ich mehr Mitarbeiterführung, Controlling, Marketing. Und irgendwann würde ich mich dann gerne ein bisschen zurückziehen. Jetzt bin ich sehr operativ, also ich begrüße den Gast, ich mache die Weinbegleitungen, ich betreue den von Anfang an, verabschiede den. Und irgendwann würde ich gerne in die administrative Abteilung, also mehr nach hinten, Abläufe planen, mehr so ein bisschen Einblick in diese Richtung.

Moderation:
Für viele Menschen ist ein Neueinstieg in die Welt des Wissens nicht immer einfach. Fundierte Ausbildungen verlangen schließlich auch einen gewissen Lernaufwand. Beate Barbisch hat damit ausreichend Erfahrung gemacht und auch den einen oder anderen Tipp parat.

Barbisch:
Ich musste immer alles aufschreiben. Also ich kann Ihnen empfehlen, wenn man nicht so gut lernt, das einmal geschriebene Wort. Und sonst auch sehr anschaulich. Also mein Zimmer sah am Schluss eher aus wie eine Weinreise, weil ich habe mir alle Gebiete eingezeichnet. Italien, Frankreich, also visuell. Und wenn ich das dann morgens sah, wusste ich schon zum Beispiel wo liegt die Champagne, das Bordeaux, Burgund. So als Tipp, so hatte ich mir das einfach für mich aufgezeichnet und das immer wieder sehen, das hat mir sehr geholfen.

Moderation:
Wissen bedeutet für mich …

Barbisch:
Macht

Moderation:
Das brauche ich für gutes Lernen:

Barbisch:
Ruhe, ein gutes Umfeld und Menschen, die einen unterstützen

Moderation:
Drei Eigenschaftswörter, die mich beschreiben:

Barbisch:
Ehrgeizig, konsequent, fröhlich