Redakteur:
Businessplan, Finanzübersicht, Marketingkonzept, Firmenbuch, Beschäftigungsformen, Gewährleistung, Standort, Garantie – viele Begriffe, die es zu verstehen gilt, wenn´s darum geht sich selbstständig zu machen, den Schritt zu wagen vom „Angestelltsein“ hin zum „Unternehmersein“. Die Lösung aller Probleme – das WIFI mit seinem Unternehmertraining. Dabei wird branchenneutral auf die Unternehmerprüfung aber ebenso auf die betriebliche Praxis vorbereitet. Die Zielgruppe dabei sind Jungunternehmer und Kleinstunternehmer, die sich eine wirtschaftliche Grundausbildung aneignen wollen. Aber auch, so WIFI-Trainerin Johanna Christa vom WIFI Voralberg...
O-Ton Johanna Christa:
Das Unternehmertraining bietet sich natürlich auch an für Mitarbeiter, die in Führungspositionen wechseln möchten, weil sie sich hier kompakt das unternehmerische Wissen aneignen können, das in diesen Positionen sehr wichtig ist.
Redakteur:
Dominik Böhler aus Rankweil sind die Fächer Kommunikation, Rechnungswesen, Unternehmerische Rechtskunde, Marketing, Organisation und Personalmanagement mittlerweile bekannt, hat er doch zweimal wöchentlich das WIFI in Feldkirch besucht und die rund 160-180 Kursstunden absolviert.
O-Ton Dominik Böhler:
Von Februar bis jetzt habe ich den Kurs besucht, also gestern die Prüfung gemacht.
Redakteur:
Österreichweit gab es 2007 rund 30.000 Unternehmensgründungen, allein im ersten Halbjahr 2008 mehr als 16.000, der höchste Halbjahreswert seit mehr als fünfzehn Jahren. Auch die 40% Gründerinnenanteil können sich sehen lassen. Ein eigenes Geschäft zu führen, ist auch Traum von Dominik, der sein Diplom bei sich im Büro an die Wand hängen wird. Bleibt er der Autobranche treu?
O-Ton Dominik Böhler:
Nein, komplett etwas anderes. Ist aber noch geheim.
Redakteur:
Für Johanna Christa, die ihr Motto „Geht´s nicht, gibt´s nicht“ auch ihren Kursteilnehmern nahelegt, ist der Kontakt zu den frischgebackenen Unternehmern auch nach geschaffter Prüfung wichtig. Überhaupt blüht Christa (die zur WIFI-Trainerin des Jahres 2007/08 ausgezeichnet wurde) beim Thema Unternehmertraining auf.
O-Ton Johanna Christa:
Das schöne an meinem Job ist, dass ich mit sehr vielen Leuten zu tun habe, aus verschieden Bereichen und sie ein Stück des Weges zur Selbstständigkeit begleiten darf.
Redakteur:
Und diese Schritte sind nicht immer ganz einfach, speziell dann, wenn man Familie hat und gemeinsam mit seinem Vater einen Betrieb zu führen hat, und das schon seit 1998, weiß Thomas Mair aus Feldkirch.
O-Ton Thomas Mair:
Ich hab es so nebenbei durchgezogen, heuer im Jänner, Februar war die Geschichte.
Redakteur:
Der Vater von zwei Kindern ist froh darüber, den Kurs besucht zu haben, hat er doch dadurch die eigene Firmenblindheit abgelegt und darüber hinaus seinen Horizont erweitert und...
O-Ton Thomas Mair:
Meinen jetzigen Werkstattmeister und Kundendienstberater hab ich im Kurs meinen kennengelernt. Das war der positivste Miteffekt.
Redakteur:
Weitblick zeichnet einen Unternehmer seiner Ansicht nach aus und so ist es wenig verwunderlich, dass Thomas Mair für jene Mitarbeiter in seinem Autohaus, die einen Kurs im WIFI besuchen wollen, stets offene Ohren hat. Seine Firmenphilosophie?
O-Ton Thomas Mair:
Das wichtigste glaub ich, ist der Mensch selbst, egal was man macht. Der Mensch muss offen und ehrlich sein und auf die Leute gut zugehen können, muss seriös und sympathisch sein. Ich glaub, das ist das Wichtigste. Da gibt es auch eine Grundregel, ca. 80% – egal in welcher Branche, macht der Mensch aus.
Redakteur:
Die Anforderungen an die Unternehmer haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert. Es ist wichtig, in unterschiedlichste Bereiche Einblick zu bekommen, sich intensiv mit allen für ein Unternehmen wesentlichen Fragen auseinanderzusetzen. Unternehmer von heute müssen, so Johanna Christa, dem Namen gerecht werden und „etwas unternehmen“, zumal der Markt schnelllebiger geworden ist.
O-Ton Johanna Christa:
Den guten Unternehmer zeichnet aus, dass er sehr flexibel ist. Dass er auf neue Strömungen schnell reagieren kann und dass er sich auch in die Kundenwünsche hineinversetzen kann.
Redakteur:
Für die Friseurmeisterin Lisa Blaichner, die ihren Job seit mittlerweile 25 Jahren ausübt, war das Kursangebot des WIFI ausschlaggebend für ihre Entscheidung, das Unternehmertraining zu besuchen. Auch die Tatsache, dass durch die enge Kooperation zwischen WIFI und Wirtschaftskammer die Inhalte des Kurses prüfungsrelevant gehalten wurden, war für Sie wichtig. Das Unternehmertraining des WIFI richtet sich ja nicht nur an angehende Firmengründer, sondern bietet auch Angestellten, die nicht vorhaben sich selbstständig zu machen, die Möglichkeit sich Wissen anzueignen, welches im täglichen Job manches klarer und verständlicher erscheinen lässt, kurz gesagt, einfach von Vorteil ist. Der Blick hinter die „Kulissen der Firmenleitung“, das nunmehrige Verstehen, welche Aufgaben zu erledigen und welche Entscheidungen zu treffen sind und vor allem „warum“, wird mit diesem Kurs geschärft, innerbetriebliche Abläufe werden transparenter und logischer.
O-Ton Lisa Blaichner:
Mein Motto war eigentlich nicht die Selbstständigkeit, sondern ich wollte schon immer wissen, wie man ein Unternehmen führt und so bin ich zum Kurs gekommen. Einfach den Unternehmer verstehen. Jeder Mitarbeiter sollte den Kurs machen, dann wird alles viel einfacher, denn dann versteht man den Chef besser.
Redakteur:
Eben dieses Verstehen, das Begreifen und Hinterfragen, wirkt sich schon bald aus und macht sich natürlich auch bezahlt. Das Unternehmertraining als Mitarbeiterschulung, von dem Unternehmer und Angestellte gleichermaßen profitieren.
O-Ton Johanna Christa:
Der Schritt vom Angestellten zum Unternehmer ist ein viel größerer, weil sich der Teilnehmer auch mental auf die andere Rolle einstellen muss, das ist auch immer wieder im Training spürbar, dass man sich umstellen muss. Aha, ich muss jetzt denken wie ein Unternehmer, dann funktioniert das so, wie die Lösung aussieht.
Seine Vorgesetzten besser verstehen, weil mit deren Denkweise nun vertrauter, kann Werkstattmeister Daniel Egle aus Götzis, der auch nach seiner Prüfung schmutzige, ölverschmierte Hände nicht missen will und dessen Diplom von seinem Chef kurzerhand unter Beschlag genommen wurde.
O-Ton Daniel Egle:
Darf ich jetzt Dialekt reden? Er hat es genommen und neben seins gehängt...(lacht)
Redakteur:
Der Kurs war zwar intensiv, sein Leben ist aber seither besser geworden. Er weiß jetzt, wie das Unternehmen denkt und plant und hat zum ersten Mal Einblicke in die Bereiche Marketing, Rechtskunde und Organisation bekommen, alles in allem ist er wunschlos glücklich.
O-Ton Daniel Egle:
Ich hab die Erwartung gehabt, ein bisserl „hineinzuschmecken“ in das Unternehmertum, die Erwartungen wurden wirklich gut erfüllt.
Redakteur:
Das Unternehmertraining des WIFI ist als ein erster Schritt hin zu einem erfolgreichen Unternehmen zu sehen. Ideen, Konzepte und Weitblick muss jeder selbst mitbringen. Ganz egal aber wie der weitere berufliche Weg ausschaut, das vermittelte Wissen, darin sind sich die Kursabsolventen des WIFI Feldkirch einig, kann auch dann, wenn man sich nicht selbstständig macht, absolut nicht schaden. Ihre Tipps:
O-Ton Kursteilnehmer 1:
Erstens einmal im Aufbau der „Satz der Selbstständigkeit“: Arbeite selbst und ständig! Das ist sicher ein wichtiger Punkt.
O-Ton Kursteilnehmer 2:
Jeder, der in die Richtung gehen will, sollte das machen. Die Prüfung ist überhaupt kein Thema, die schafft jeder, wenn man sich ein bisschen anstrengt. Ich würde es jedem empfehlen.
O-Ton Kursteilnehmer:
Ausgelernt gibt´s nie, auch nicht für den Chef. Das ist der größte Blödsinn. Es ist ganz wichtig, immer am Ball zu bleiben.
O-Ton Kursteilnehmer:
Ich würde es noch mal machen. Mir ist es so gut gegangen.